Monday, June 05, 2006

Schwester, die Zange bitte..

Wenn Sie mir so zustimmen lieber Herr Alberth, dann müssen wir ja gründlich aneinander vorbeigeschrieben haben *lach*...*hust*...*schweb davon*...
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Strukturelles Driften eines Systems ist nur möglich, wenn es dieses System bereits gibt. Heißt, da ist eine Grenze zwischen System und Umwelt und auf der Systemseite der Grenze weist die Organisationsform eine operationale Geschlossenheit auf:
"Ihre Identität ist durch ein Netz von dynamischen Prozessen gekennzeichnet, deren Wirkung das Netz nicht überschreiten." (Maturana/Varela, Baum der Erkenntnis, S.100)
Innerhalb dieses Systems gibt es spezifische Operationsformen die durch ganz bestimmte Letztelemente durchgeführt werden (z.B. Kommunikation in Sozialen System, Gedanken in Bewusstseinssystemen).
Mit jeder Operation, also mit jeder Selbsterhaltung(soperation), zieht das System seine Grenze neu und differenziert sich dabei immer wieder aus. Findet keine Operation statt, ist da auch kein System. Die Operation verglüht sozusagen im Moment ihrer Vollendung.
Das eine Evolution stattgefunden hat, lässt sich wahrscheinlich wirklich immer nur im Nachhinein erkennen, denn die Beobachter sind gegenüber der Gegenwärtigen Operationen blind, was deren Auswirkungen sein werden. Empirisch wird sich wohl feststellen lassen, dass es Systeme gibt, in denen nur noch ganz spezifische Kommunikationen Anschlusskommunikationen erwarten lassen, weil Strukturen ausgebildet wurden, aufgrund einer Funktion, die bestimmtes erwartbar machen. So können wir heute - im Nachhinein beobachte - dass es ein Gastronomisches Subsystem gibt, in dem nur erfolgreich kommuniziert werden kann, was sich um Wohlschmeckendes/Nicht-Wohlschmeckendes dreht, während vor 60Jahren im Nationalsozialismus/Faschismus nicht gegessen wurde, was politisch/völkisch "entartet" war. Und nach dieser Differenz musste auch fast alles andere codiert werden (Krankheit, Politik, Kunst...).

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