Friday, June 02, 2006

Aber genau das ist ja mein Argument

Herrje, Du hast ja völlig recht. Allerdings denke ich, dass der Begriff der Evolution diesen Komplexitätssteigerungen und Selektionen nicht gerecht wird.
Maturana/Varela schreiben ja: "Wir sehen die Evolution hier als ein strukturelles Driften bei fortwährender phylogenetischer Selektion. Dabei gibt es keinen 'Fortschritt' im Sinne einer Optimierung der Nutzung der Umwelt, sondern nur die Erhaltung der Anpassung und Autopoiese in einem Prozeß , in dem Organismus und Umwelt in dauernder Strukturkoppelung bleiben" (S. 127).
Also entweder haben wir es mit einem Drift zu tun, dann ensteht eine Bewegung des Übergangs, wie es Maturana/Varela nahelegen oder wir haben es mir einer sprunghaften Komplexitätssteigerung zu tun, denn es lässt sich ja nur die Differenz beobachten, aber nicht den Prozess des Differenzierens (außer man spielt Daumenkino, aber dann organisiert man die Differenzen bereits nach einem evolutionären Blick und man bekommt schon immer das was man beobachten will und das ist und bleibt langweilig bzw. es gäbe keinen Gegencode - also die Null - zu "Evolution".
Ich plädiere hiermit für Schizophrenie der Evolution und damit zwar für ihre Kreativität und Produktivität, aber nicht für eine Angemessenheit als analytischer Begriff.

1 comment:

Daniel Kofahl said...

Was bedeutet hier "Schizophrenie"? Schizophrenie selbst würde ich als evolutionäre Errungenschaft bezeichnen, die, wenn das Managment stimmt, durchaus einen Überlebens-/Anpassungsvorteil garantiert.
Nachteilig ist heute eher der "feste Charakter" (der ja fast wiederum eine "charakterschwäche" darstellt).