Tuesday, June 06, 2006

Morgens beim Hummer

"Hallo Hummer! Wo kommst du eigentlich her? Intelligent Design? Drogeninduzierte Psychose?" (Repäsentativ ausgewählte Operation einer studentischen Frühstückskognition ...*lach* ... *hust* ... *spuck blut*...)

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Evolution, lieber Herr Alberth, wird bei Niklas Luhmann (ob der gut oder böse ist, setzt eine Frage der Moral voraus, die wohl, wenn gestellt, selbst schon eine moralische Frage ist... darum besser: Finger weg von der Moral) bspw. in der Ges. der Ges. behandelt, Kapitel 3.

Analytisch ist der Begriff nicht zu retten, dafür müsste er ja in einer Situation sein, in der man unterscheiden könnte, retten oder lieber untergehen lassen. Die Beobachtung, dass Systeme entstehen, mit einer eigenen, selbstreproduzierenden Operationsweise, die Unwahrscheinliches über Strukturbildung erwartbar machen, dann können wir entweder sagen, dass war schon immer da (Gab es Hummer schon immer? Gab es die Wissenschaft schon immer? (Schöpfung/Konstruktion)) oder aber, wir beobachten es so, dass wir bestimmte Phänomene für irgendwann entstanden halten, für entwickelt (das Bildungssystem setzt sich aus bestimmten Elementen zusammen (Kommunikationen), die aber erst im Bildungssystem die erwartbarkeit erlangen, die sie aufweisen. Bspw. Man beobachtet Papier und sein Herumreichen schon länger und auch in anderen Kontexten, aber auf einmal kann man mit eine gewissen Regelmäßigkeit erwarten, dass es Papiere mit dem Aufdruck "Zeugnisse" jeder Jahr im Sommer gibt. Und das mit dem was auf den Papieren steht (ich meine, da stehen ja bloß Zahlen und abstrakte Begriffe wie "Kunst" drauf) ganz bestimmte Anschlüsse wahrscheinlich werden, nämlich: Zulassung in die nächste Klasse oder nicht. Aber ob man eine Liebesbeziehung unterhalten kann oder nicht, hat damit zunächst mal aber auch gar nichts zu tun (was wären das für traurige Jugenden!)(Kontingenzbildung)).

Evolution findet immer im System statt, es gibt keine Entsprechungen für dass, was im System stattfindet, in der Umwelt. Die Umwelt ist unbeobachtbar - zu komplex. Wir beobachten auch nur Herrn Alberth und nicht alles-andere (wir waschen Teller ab beim Spülen und kratzen nicht Universum ab).

Ihr Schizophreniebegriff erinnert mich stark an Paradoxieprobleme, die in der Systemtheorie behandelt werden. In der Tat ist der Anfang unentscheidbar, denn er setzt bereits voraus, dass jemand nach dem Anfang fragt und ihn von etwas unterscheidet, was dann aber genauso zum Anfang dazugehört wie der Anfang selbst, es ist der unbeobachtbare Kontext, der immer mitschwebt, aber nicht beobachtet wird. Die Frage nach dem Anfang wird mittenmang gestellt und wenn sie in sich selbst wieder eintritt, kann sie sich nur entscheiden für "Anfang ist der Anfang" (Tautologie) oder "Anfang ist nicht der Anfang" (Paradoxie). Und sie würde ihre Beobachtung der Operation aushebeln, wenn sie nicht mit Hilfe von Selbst- und Fremdreferenz anfangen würde, die Operation zu entfalten und zu sagen: "Das gehört zum Anfang dazu.. und das gehört zum Anfang, als zu seinem Kontext/Umwelt/Milleu in dem er sich befindet dazu, ist aber insofern kein Teil von ihm. Vergessen wir aber nicht, dass der Anfang, wenn er sich selbst beobachtet (als eine Seite einer Unterscheidung) die dann beobachtete Differenz selbst differenziert hat und somit nur oszillationen prozessiert... und das kostet Zeit.

Letztlich ist das System für sich selbst intransparent und die Umwelt ist es für das System auch und deshalb fangen manche an zu behaupten, sie würden die Umwelt verstehen, dabei verstehen sie nur, dass sie weder sich, noch die Umwelt verstehen.

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"Oh nein, jetzt hat sich der Hummer von dannen gemacht. Egal, seine Umwelt, egal wo er ist, ist ja noch da. Dann ess ich halt die... *gar-nicht-lach*...*knurr magen*"

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