Tuesday, February 21, 2006

Das ausgeschlossene Dritte


Nochmal zur Frage nach der Grenze system umwelt:
Wenn ich im Kommentar gesagt habe, das die Unterscheidung von einem Dritten gezogen würde, das selbst System ist, aber nicht das System, welches sich von der Umwelt trennt. Insofern wäre dann die Unterscheidung teil der Umwelt eines weiteren Systems. Das folgt eigentlich aus der Beobachtung zweiter Ordnung. Dieses kann nur von einem anderen Ort aus geschehen, der nicht direkt das System ist - auch in der Selbstbeobachtung wird das System zu etwas anderem, dass beobachtet, es nimmt einen anderen Zustand an. Das Problem das aus dem Argument der Stabilsierung entsteht, liegt in seiner Tendenz zur Ontologie. Das System kann die Unterscheidung gar nicht realisieren (im Sinne von "erkennen") obwohl es sie zieht. Für ein System ist der akt der Grenzziehung nur vermittelt und niemals direkt zugänglich, d.h. minderstens in dem Sinne, dass das system sich selbst zur Umwelt wird. Damit wäre also die Grenze ebenso der Umwelt zuzuschreiben, bzw. es gehört der Umwelt an.
Vielleicht müsste man die obige Schreibweise gebrauchen.
BTW: Luhmann erwähnt in seinem Massenmedienbuch, dass die Grenze nur unter der Bedingung eines gegebenen"outside" ein Zwitterwesen sei, weder drinnen noch draußen: Das stimmt nicht ganz. Natürlich ist die Grenze ein Zwitterwesen, aber es ist weder drinnen noch draußen, sondern sowohl innen als auch außen! Weiß Gott, warum er davor Angst hat. (meine vermutung wäre, dass er aus der Beschreibungsebene letztlich eine Ontologie macht, die ihm durch ungelöste Paradoxien abhanden kommen könnte.


No comments: